Über Biblische Welten Hans Wassermann mit Texten von Friedrich Weinreb zu Welten, Universen und dem Wort in der Bibel
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Vorwort
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Ist die Erde unsere primäre Welt? Oder „wandern" wir, nachdem wir hier das Erdenkleid ablegen, in eine neue Welt, die uns als Himmel verheißen ist, der unseren Vorstellungen zufolge irgendwo außerhalb unserer Welt liegt, meist über uns? Folge ich meinen Gefühlen, so ist die Erde meine Heimat. Ich denke, Gott gibt uns ja die Erde mit seiner großartigen Schöpfung doch nicht nur als Durchgangsstation, oder als kurzweilige Spielwiese. Dann würde die Schöpfung nicht stimmig sein. Ob der Himmel als Gegenstück zur Erde erschaffen wird, geht aus der Schöpfungsgeschichte Genesis 1,1 nicht klar hervor. Es kann so gelesen werden; genauso aber könnte man beide als etwas Zusammengehörendes sehen – Himmel und Erde, die eine Welt für uns unsichtbar, die andere sichtbar. Vielleicht wird der Himmel hier auf Erden erst von jedem Einzelnen entdeckt und somit für ihn wahrnehmbar – dazu haben wir ja ein Leben lang Zeit. Die Offenbarung von Johannes spricht doch vom neuen Jerusalem, welches zu u...
Unser Bewusstsein wird von dem Un-Bewusstsein DORT gelenkt (Wirklichkeit und Spiegelbild)
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Unser Bewusstsein wird von dem Un-Bewusstsein DORT gelenkt. Anders formuliert, könnte man sagen, dass das Unbewusste von oben herabsteigt und immer dichter wird. Es wird so dicht, dass es Form annimmt. Je nach Inhalt nimmt es unterschiedliche Formen an, wie es auch beim Wort In-Form-ation zum Ausdruck kommt. Die Sprache teilt mit den Worten schon Wesentliches mit: Ein Aus-Druck oder Ab-Druck bedingt eine Ur-Form – quasi eine „Master-Form“ die mittels Druckes ein Abbild in ein formbares „Gegenüber“ prägt. Die Welt, die wir bewusst wahrnehmen, ist demnach die Welt der Bilder und auch der Bildung, die sich aus den Bildern ableitet. Das Abbild entspricht niemals exakt dem Original. Bei Verwendung eines Stempels können wir leicht erkennen, wie der Abdruck das Original spiegelverkehrt zeigt. Druck hängt zusammen mit der Schwere, deren Bedeutung wir sowohl im Äußerlichen als physische Kraft erkennen, als auch innerlich, zum Beispiel als Schwermut empfinden. Es ist das, was uns herunterz...
Wir empfinden diese Einschränkungen nicht unbedingt als Gefängnis, weil wir nur (noch) diese Wirklichkeit kennen (Wirklichkeit und Spiegelbild)
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Wird unser Leben schwer und unerträglich, möchten wir gerne entfliehen, möchten wir uns hinwegträumen, sehnen uns nach einer Welt, die freundlich, warm und frei ist. Sogar die Sehnsucht nach dem Tod, Selbstmordgedanken, sind Ausdruck einer erwachten Beziehung zum Unbewussten. Wir erleben hier in der sichtbaren Welt allerlei Begrenzungen. Unsere Sinnesorgane erfassen nur einen Bereich dessen, was vorhanden ist. Unser Körper wächst nur bis zu einer gewissen Größe heran. Unsere Bewegungen verlaufen innerhalb bestimmter Grenzen. Und auch die Bäume wachsen nicht bis in den Himmel. Wir empfinden diese Einschränkungen nicht unbedingt als Gefängnis, weil wir nur (noch) diese Wirklichkeit kennen. Die gesamte Erziehung in der westlichen Welt beginnend vom Elternhaus, über Kindergarten, die Schule bis zur Universität zielt darauf ab, keine andere Wirklichkeit als die sichtbare anzuerkennen. In der daraus resultierenden Konsequenz akzeptieren wir nur das Leben in der Verdichtung, in der Sc...
Auferstehung bedeutet auch körperliche Auferstehung, nicht etwa nur eine Auferstehung irgendwie im Geiste (Die Freuden Hiobs)
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Auferstehung, wissen wir, bedeutet auch körperliche Auferstehung, nicht etwa nur eine Auferstehung irgendwie im Geiste. Wie wir jetzt leben, werden wir einmal auch leben, aber dann ist diese körperliche Seite mit dem verbunden, das uns jetzt fehlt: der nichtbewussten Seite des Lebens. Biblisch ist das Sterben ein Weitergehen auf dem Weg im Ewigen, wo das Vorige mit dabeibleibt. Das ist der Sinn der Auferstehung. Das Geschehen mit Hiob wird in der Überlieferung im Judentum als ein Bild der Auferstehung gesehen. All das, was war, kehrt zurück. Nicht, dass er Neues bekommt – nein, es kehrt zurück. Nicht nur die siebentausend Schafe – das wäre wiederum in der Zeit allein –, sondern auch das Ewige, hier niemals sichtbar, die anderen siebentausend. Dann sind die siebentausend hier und die siebentausend dort zusammen da, nicht ein Entweder-oder. Deshalb bekommen die Töchter des Hiob, das Weibliche, das hier erscheinen kann, Namen. Die Auferstehung geschieht in dieser Welt, alles a...
Die alten Quellen und die Berichte sprechen mit Bestimmtheit von sieben Himmeln (Leben im Diesseits und Jenseits)
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Die alten Quellen und die Berichte sprechen mit Bestimmtheit von sieben Himmeln; in jedem Himmel wieder von sieben Palästen oder Hechalot. Dort, in der Einheit, hat das Prinzip der Sieben seinen Ursprung. Im Prinzip der Sieben ist höchstes Glück, unvorstellbare Freude. Vom Himmel zu Himmel, von Palast zu Palast wird die Freude überwältigender. Wissen, Einsicht, Verständnis und Seligkeit glänzen wie Edelsteine, wie unübertrefflich kostbare Kristalle. Mit diesen Edelsteinen sind die Mauern der Paläste bekleidet, die Kristalle füllen die Säle. Man kann die Erfüllung, die den Menschen dort überströmt, mit Worten nicht anders beschreiben. Die mathematische Harmonie, die Einheit in der Vielheit, die Vielheit des Lichtes, das sich in diesen Steinen bricht und in ihnen erscheint, das ist zugleich auch die Größe und die Vielfalt der Einsicht, die den Menschen dort ergreift. Von allen Seiten glänzt und leuchtet es, er sieht und erfährt zugleich, unvorstellbare Klarheit kommt über ihn; er f...
So gibt es dieses Leben und auch das andere Leben. Es handelt sich nicht um die Hoffnung auf ein anderes Leben (Das Buch von Zeit und Ewigkeit)
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So gibt es dieses Leben und auch das andere Leben. Es handelt sich nicht um die Hoffnung auf ein anderes Leben. Das ist hier nicht gemeint. Dieses andere Leben ist eine feste Wirklichkeit. Es gibt diese Welt und die andere, die immer nebeneinander oder einander gegenüberstehen. Denken Sie vor allem nie an ein Nacheinander im Sinne von „Jetzt hat das eine aufgehört, und es kommt das andere“. Die Zeit ist eine Art Schleier, der verhüllt und uns glauben lässt: „Das war damals, jetzt ist es vorbei. Das ist Vergangenheit, und jetzt kommt etwas anderes.“ Dem aber wird immer entgegengehalten, dass diese zwei Seiten gleichzeitig bestehen. Oft sieht der Mensch nur die eine Seite, und manchmal ist das auch sehr gut. Man kann hier nichts forcieren oder erzwingen. Aber beide Welten sind gleichzeitig da. Darum werden Sie stets einer Ansicht begegnen, die dieses sagt, und einer anderen, die ihr widerspricht und jenes sagt. Für die Wahrnehmung ist es schrecklich lästig, dass es dies und etwas a...
Man könnte aber im Sehen auch die Zusammenhänge vermuten, eine Einheit suchen (Der Biblische Kalender. Der Monat Nissan)
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Die Siebzig heißt als Zeichen im Hebräischen „Auge“. Man kann, wenn man mit den Augen schaut, eine große Vielheit sehen. Man könnte aber im Sehen auch die Zusammenhänge vermuten, eine Einheit suchen. Der ganze Wert des Wortes Ajin, Auge, ist deshalb im Hebräischen 130, und diese Zahl erkennt man als zehn Mal die 13. Die 13 wiederum ist das Wort „echad“, „Eins“. Der Name des Herrn als schon beschriebene 10-5-6-5 ist als Zahl 26. Und man erkennt sie als die 13, die Einheit hier, und die 13, die Einheit dort. Himmel und Ede. Die Einheit an beiden Seiten, so dass die große Einswerdung eben erst recht das Gefühl der Vollkommenheit gibt.
Ägypten und Kanaan (Schöpfung im Wort)
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Nun ist also das Wort in der Bibel für „Ägypten“, wo man Knecht ist, wo also das Leiden stattfindet, „mizrajim“, geschrieben Mem-Zade-Resch-Jod-Mem, in Zahlen 40-90-200-10-40. Mizrajim ist ein sehr typisches Wort, es gibt nämlich eine „Doppelheit“ an. Die Endung „ajim“ drückt eine Zweiheit aus. Es ist die Doppelheit des Wortes „mizr“. Nun trägt das Wort „mizr“ in sich als Stamm das Wort „zr“, geschrieben Zade-Resch, was sowohl mit Form als auch mit Leid und Unterdrückung zu tun hat. Mizrajim heißt dann also: „Die Form in Doppelheit“ oder „die doppelte Form“, und auch „das Leid in Doppelheit“ oder „das Leid in der Zweiheit“, „die Unterdrückung in der Zweiheit“. Und damit gibt dieses Wort dann auch an, was Ägypten in der Bibelgeschichte eigentlich ist. Es ist eine Kristallisierung und der Ausdruck eines bestimmten Ortes in der Zeit und dessen, was im Wesentlichen das Leiden an der Zweiheit, das Gefangensein in der Zweiheit der Welt bedeutet, aus dem man sich nicht erlösen kann ...
Alles in der Schöpfung widerstrebt und widerspricht der Gottgleichheit (Leben im Diesseits und Jenseits)
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Alles in der Schöpfung widerstrebt und widerspricht der Gottgleichheit des Menschen und will ihm den Weg durch die Hallen und Himmel verwehren. Doch gerade die Mitteilung der Gottes-Namen öffnet ihm die Pforten einer weiteren Halle, eines neuen Himmels. Er trägt das Siegel, Chotam. Es sei darauf hingewiesen, dass Chotam vom Stamm Chet, also auch die Acht, kommt. Besiegelt, beglaubigt, gestempelt wird mit der „Acht“. Wer den Stempel, den Chotam besitzt, kennt das Geheimnis der Acht. Damit öffnen sich Pforten, von deren Vorhandensein man nicht einmal wusste. Wähnte man sich doch bereits in der höchsten Vollkommenheit. Hat der Mensch vom Baum der Erkenntnis gegessen, so geht er den Weg der Entwicklung und unterliegt der Abfolge der Begrenzungen, wird von Phase zu Phase, von Zeitabschnitt zu Zeitabschnitt gestoßen. Auch die Begrenzung des Lebens wird aufgehoben. Der Tod stellt sich ein (auch wenn der Mensch 930 biblische Jahre lebt). Denn es heißt: „Wenn du von dieser Frucht nimm...
Die Welt ist Gottes Werk, Keli sein Gefäß (Leben im Diesseits und Jenseits)
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Die Welt ist Gottes Werk, Keli, 20-30-10, sein Gefäß. Der Weg der Einswerdung führt durch diesen Raum. Gott gibt der Welt ihre Struktur – sie ist zugleich die des Menschen, des Adam Kadmon . Der Mensch, vollkommen in all seinen Phasen, ist bereits bei Gott in der Olam Azilut. Gott aber führt ihn durch die Welten hinunter in diese äußerste Welt. Aber schon in der zweiten Phase der Konkretisierung, schon in der Olam Jezira, in der Sphäre des zweiten Tages also, wenn Rakia und die Namen Gewura und Din entstehen, erweist es sich, dass der Mensch bei seinem Abstieg unfähig ist, das ihm gemachte Geschenk anzunehmen. Es ist zu groß für ihn. Die überwältigende Liebe übersteigt sein Fassungsvermögen. Das nennt die Überlieferung Schewirat Kelim, 300-2-200-400 20-30-10-40, das „Brechen der Gefäße“. Weiter erklärt sie, dass das Licht aus den Augen des Adam Kadmon dazu bestimmt ist, die Kelim zu füllen. Die Kelim ertragen es jedoch nicht und brechen. Alle Kelim gehen in Scherben, und dabei ...
Am ersten Tag ist das Urlicht da, ein Licht, das durch alle Zeiten und Räume dringt, das die Einheit zeigt, die Ewigkeit (Der Biblische Kalender. Der Monat Nissan)
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Am ersten Tag ist das Urlicht da, ein Licht, das durch alle Zeiten und Räume dringt, das die Einheit zeigt, die Ewigkeit. Dieses große Licht ist aber nicht zu fassen. Die Engel der Finsternis gönnen es nicht, fangen an zu denken. Und dann verbirgt Gott dieses Urlicht. Die Welt aber, die es nicht fassen kann, bekommt es nun am Tag der zweiten Dreiheit, am vierten Tag also, als zersplittert in Sonne, Mond und Sterne. Unsere Sonne ist eine von vielen, unser Mond einer von vielen. Unsere Erde einer von vielen Planeten. Ist das so? Wir sehen es so, wir berechnen es so, wir leben und wachsen mit diesen Vorstellungen auf. Weil wir auch hier wählen. Wir wählen das Berechenbare, das Sichtbare, und wir arbeiten, wir denken mit ihm. Wir wählen die Welt und das Weltall als astronomische Gegebenheit. Wir plaudern schon von einem Urknall und einem Beginn der Zeit, aber wir tun es ausgehend von einer selbstverständlichen Hypothese, dass unsere Sinne und ihre Messinstrumente das einzige Objekt...
Was du dir in deinem Leben erworben hast, durch Wünsche, durch Berühren, durch Gesehen haben – das ist dein Erwerb (Die Freuden Hiobs)
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Zum Weiblichen kommt nun auch das, was die Kinder sind, nämlich die Frucht, die bei dir entstanden ist, und das Vieh, also dein Erwerb. „Mikne“, Vieh, kommt von „kone“, kaufen, erwerben. Was du dir in deinem Leben erworben hast, durch Wünsche, durch Berühren, durch Gesehen haben – das ist dein Erwerb. Es gehört dir, ist deines, keiner soll sich da hineindrängen. Es ist das Geheimnis des Menschen, und Zeiten wie vielleicht auch die heutigen, in denen man auch dort hineindringen, auch das wissen möchte, sind Raubzeiten. Man verliert dann das Gefühl des Wortes, dass das Geheimnis zu einem gehört.
Die „Eins“ gegenüber der „Vier“ bei Noach (Schöpfung im Wort)
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Noach war im Augenblick, als die Flut kam, 600 Jahre alt. Die 120 Jahre, in denen er an der „tewa“ baute, sind also gegenüber den 480 Jahren vor dieser Zeit wieder wie die „Eins“ gegenüber der „Vier“. In dieser „Eins“ gerade baut man das Wort, versteht man die Sprache. Denn diese Eins ist der Baum des Lebens, also die Bibel, gegenüber der Vier des Baumes der Erkenntnis, des „Baumes, der Frucht macht“. Wir sehen also wieder das Verhältnis 1 – 4, und wieder erzählt es uns, was die prinzipielle Struktur der Schöpfung ausmacht. In die Arche kommen Noach und seine drei Söhne, alle mit ihren Frauen. Demnach ist eine Vierheit anwesend – man könnte sagen, die äußerste Möglichkeit –, und diese Vierheit ist zweiseitig, männlich und weiblich. Auch von anderen Lebewesen kommen die männlichen und die weiblichen in die „tewa“. Das Wort umfasst von allem die zwei entgegengesetzten Seiten. Im Wort bleiben sie getrennt, als Zweiheit kommen sie in das Wort
Die Mabul-Geschichte (die Erzählung von der Sintflut) erzählt vom Gang von einer Welt in die andere (Schöpfung im Wort)
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Die Mabul-Geschichte (die Erzählung von der Sintflut) erzählt vom Gang von einer Welt in die andere und gibt die Bedingungen an, unter denen dieser Übergang stattfindet. Es ist der Übergang, der eine Befreiung aus einem Nacht-Zustand und das Eintreten in einen neuen, in einen Tag-Zustand darstellt: Noach wartet dann noch 56 Tage in der Arche, bevor er sie auf Anweisung Gottes verlässt und in die Welt hinaustritt. Aus dem Wort tritt nun das Leben heraus und verbreitet sich über die Welt. Es ist dann der 27. des zweiten Monats. Insgesamt war Noach vom 17. des zweiten Monats in dem einen Jahr bis zum 27. des zweiten Monats im nächsten Jahr in der Arche. Da das Mondjahr mit Monaten von etwas mehr als 29 1/2 Tagen rechnet, und insgesamt 355 Tage ausmacht, bedeutet also die Tatsache, dass Noach 10 Tage länger als das Mondjahr in der „tewa“ blieb, dass er genau die Tage des Sonnenjahres, 365 Tage also, darin war. Somit bedeuten diese 10 Tage länger, vom 17. des zweiten Monats bis zum 27...
Nun ist dort an der Grenze, wo das Diesseits zum Jenseits hinübergeht, ein Fluss. Es fließt dort eine Zeit, die überquert werden muss (Die Freuden Hiobs)
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Nun ist dort an der Grenze, wo das Diesseits zum Jenseits hinübergeht, ein Fluss. Es fließt dort eine Zeit, die überquert werden muss, aber nicht ohne weiteres passiert werden kann, denn man ist in der Zeit. Schwimmt in ihr. Eine Zeit überqueren hieße, sich von der Zeit lösen zu können, eine Zeitmauer zu durchbrechen, und dann jenseits der Zeit stehen. Am Anfang des Buches Josua wird erzählt, wie das Überqueren stattfindet. Es geschieht ganz im Zeichen der Lade des Bundes, die Bundeslade geht voran (Josua 3,11). Im Heiligen, im Ewigen gibt es nicht den Tod als Ende, wie wir ihn hier kennen. Hier endet die Zeit, es ist vorbei. Wenn es aber in der Bibel, im Heiligen, heißt: er ist gestorben, dann bedeutet das, dass er aus einer Phase im selben Leben in eine neue Phase eintritt. Sein Name bleibt, er lebt weiter, aber nicht mehr so wie bisher, er bekommt sozusagen eine neue Identität, bleibt aber derselbe. Wenn man das Sterben in der Bibel dem Sterben hier gleichsetzte, wäre dort a...
Der Leviathan, die ganze Zeit, die die Welt und alle Menschen und Wesen erlebt haben, wird herausgezogen (Die Freuden Hiobs)
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Bis dann der große Fischer kommt und Leviathan aus der Zeit herausholt. Die ganze Zeit, die die Welt und alle Menschen und Wesen erlebt haben, wird herausgezogen und dient nun an der Tafel des Messias zur Speise. Alles nimmst du in dich auf, nichts wird vorbei sein, du erlebst es, es geht in dich hinein. Wir spüren die Einheit des Menschen. Hier sehe ich den anderen noch als anderen, am Ende dann sehe ich nur mich und Gott, jeder sieht sich. Hier Milliarden, dort eine Einheit. Verwandte, Kinder, Eltern, Ahnen sind zeitlich getrennt und ewig verbunden. Du spielst, heißt es, wie ein Kind mit allem am Tisch des Messias.
Durch all diese Umstürze hindurch bleibt das Wort bestehen, bleibt damit die Möglichkeit, Geschichten zu erzählen, erhalten (Leben im Diesseits und Jenseits)
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Durch all diese Umstürze hindurch bleibt das Wort bestehen, bleibt damit die Möglichkeit, Geschichten zu erzählen, erhalten. Das Wort ist die Verpackung für das Leben. Wort ist Tewa, die Arche Noah. In der Tewa wird alles mitgenommen, alles Männliche und Weibliche. Nur so bleibt es bestehen, nur so wird es in die neue Welt hinübergetragen. Dort entsteht es wieder zum Leben, unter anderen Verhältnissen, die nicht mehr mit den vorigen, der untergegangenen Welt, zu vergleichen sind. Das Wort trägt das Leben durch die Weltuntergänge hindurch. Es wird in das Wort eingehüllt und bleibt mit dem Wort bestehen. Und so erzählen die Geschichten, erzählen diese Tewa-Gruppierungen, vom Leben früherer Welten, so tragen sie das Leben bis in den Uranfang hinein mit sich durch alles hindurch.
Die alten Geschichten erzählen eindringlich von Weltuntergängen: immer wieder geht die Erde aus den Untergängen hervor (Leben im Diesseits und Jenseits)
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Die alten Geschichten erzählen eindringlich von Weltuntergängen: immer wieder geht die Erde aus den Untergängen hervor, unter anderen räumlichen und zeitlichen Bedingungen. Das Weltall erhält sogar, wie es scheint, eine andere Struktur; neue Sterne erscheinen, alte verschwinden. Die Erscheinung des Menschen ändert sich, er sieht anders, er versteht anders. Im Traktat Erubin (Babylonischer Talmud, Seite 53 a), wird zum Beispiel erzählt: „Das Herz der früheren Alten war so weit wie die Tore großer Hallen, das der späteren Alten wie die Türen von Sälen, das unsere aber ist wie ein Nadelöhr“. Die Verwüstung der Wohnung Gottes durch den König von Babel, den König der Welt der Verwirrung (Babel heißt Verwirrung, Verwüstung) – was bedeutet das? Dass die Welt durch die Verwüstung schlagartig ihr Angesicht ändert, dass Vergleiche nicht mehr möglich sind. Als Folge des Untergangs, so erzählt die Überlieferung andeutend, sei die Erde damals 40 Parasangen weit aus ihrer Bahn gesch...
Die Worte haben in nahezu allen Sprachen Stadien der Veräußerlichung durchlaufen, dass sie verzerrt, zerbrochen und gemartert wurden (Leben im Diesseits und Jenseits)
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Wir wissen, dass die Worte in nahezu allen Sprachen Stadien der Veräußerlichung durchlaufen haben, dass sie verzerrt wurden, zerbrochen, gemartert wurden, um eine gewisse gesellschaftliche Kommunikation zu ermöglichen. Die Geschichte der Haflaga (Anm. d. Vfs.: die beim Turmbau zu Babel erfolgte Sprachverwirrung) erzählt davon: Mensch und Welt zerbrechen, weil das Wort, das aus einer anderen Welt zu uns gelangte Wunder, missbraucht wird, weil der sich zur Gottheit proklamierende Mensch es sich untertan macht, es „benutzt“. Mit der Haflaga zerbrechen die Sprachen, verlieren die meisten Worte ihre Verbindung mit der Ursprache, mit dem von Gott gesprochenen Wort. So wie der Mensch durch die Haflaga zum Affen wird, zum knüppelschwingenden, brüllenden, angstvollen Primitiven, bereit, jedem Unsinn anzuhangen und jedem Wahn nachzujagen, so erlischt seine Sprache. Er macht sie sich dienstbar und ordnet sie seinem materiellen Wohl unter. Der wahre Mensch bleibt durch ...
Ist jener frühere Mensch, der Mensch des Mythos, wirklich ganz verschwunden, oder lebt er weiter (Leben im Diesseits und Jenseits)
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Ist jener frühere Mensch, der Mensch des Mythos, wirklich ganz verschwunden, oder lebt er weiter, weil er von der Tewa umhüllt, in den Mythos aufgenommen wurde, um so von Welt zu Welt zu leben, von einer Zeit zur anderen, von Ewigkeit zu Ewigkeit? Alle Völker, alle Sprachen kennen die Geschichte vom Schiff, das zur Rettung wurde. Und das Schiff, die Tewa, ist das Wort! (Anmerkung des Vfs.: gemeint ist die Arche Noachs) Dann geht es vielleicht darum, diesen früheren Menschen im Wort wiederzufinden und sich nicht auf das Sinnfällige zu beschränken, das bestimmt ist durch die zeiträumlichen Verhältnisse. Unter diesen Verhältnissen und Bedingungen werden Zeit und Raum, so wie sie sich an uns kundtun, undurchdringlich. Ohnmächtig sind wir Gefangene dieser relativen Welt in der wir leben, und unsere Sinne sind Zeichen dieser Gefangenschaft. Haben wir denn keine Organe, diese Gefangenschaft zu durchbrechen? Vermag sich das Wort aufzutun, und lässt dieses Öffnen der Tewa nicht eine neue ...
Hat der Mensch vom Baum der Erkenntnis gegessen, so geht er den Weg der Entwicklung und unterliegt der Abfolge der Begrenzungen (Leben im Diesseits und Jenseits)
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Hat der Mensch vom Baum der Erkenntnis gegessen, so geht er den Weg der Entwicklung und unterliegt der Abfolge der Begrenzungen, wird von Phase zu Phase, von Zeitabschnitt zu Zeitabschnitt gestoßen. Auch die Begrenzung des Lebens wird aufgehoben. Der Tod stellt sich ein (auch wenn der Mensch 930 biblische Jahre lebt). Denn es heißt: „Wenn du von dieser Frucht nimmst, wirst du am gleichen Tag sterben!“ (Genesis 2,17). Der Mensch, der einst in der Fülle lebte, in der Einsicht, wird nun zeit-räumlich zerstückelt. Der Mensch fasst die Zweiheit des Lebens nicht. Er wählt die halbe Welt, die ihm das Gefühl der Einheit vorspiegelt, und macht sie zum All. Denn Einheit will er haben; er stammt ja aus der Einheit.
Den von Gott gewollten Baum, der die Frucht schon hat und sie – für uns paradox – auch noch macht, nennt man den Baum des Lebens (Der Biblische Kalender. Der Monat Nissan)
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Den von Gott gewollten Baum, der die Frucht schon hat und sie – für uns paradox – auch noch macht, nennt man den Baum des Lebens. Der andere, der nur an das sichtbare Werden glaubt, ist der Baum des Wissens. Also: Sein und Werden als der Baum des Lebens; nur das Werden, wie wir es im Allgemeinen kennen, ist der Baum der Erkenntnis, des Wissens. Der eine ist das Ewige, der andere das Zeitliche. Wachstum verführt, ist eine Versuchung. Aber genauso spaltend, störend, nicht-gönnend ist die Ablehnung des Werdens, des Wachstums. Heilig ist das Ganze, das Heile. Sonst ist es krank, sonst fehlt etwas. Zum Beispiel könnte das Wachstum fehlen, wenn man stolz behauptet, man besitze schon das Sein, die Welt des Werdens, die Welt der Geschichte brauche man doch gar nicht. Aber dann besitzt man das Sein gerade nicht, man hat ein Pseudo-Sein. Sein ist das Wunder des Paradoxons, des Entweder und Oder. Der Baum des Lebens enthält das Glück des Seins und die Freude des Werdens. Im Baum ...
Das Paradies auf Erden ist die Erfahrung des ewigen Lebens mitten im verwesenden Zeitlichen (Das chassidische Narrenparadies und andere Schriften)
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Das Paradies auf Erden ist die Erfahrung des ewigen Lebens mitten im verwesenden Zeitlichen. Man lebt im Paradoxon. Naturgesetze, Erfahrungen im Gesellschaftlichen, im Politischen lassen einen Menschen verstummen, wenn er vom Ewigen hier erzählen möchte. Sogar die Worte, sogar die Sprache versagen ihren Dienst. Man wird auf sich selbst zurückgeworfen, und man erlebt das Paradies auf Erden, indem man alles hier Geschehende mit den Augen des aus dem Wasser Gezogenen sieht. Man weiß vom Ewigen, aber man weiß es nicht wissenschaftlich; man weiß von Gott, möchte ihn aber durchaus nicht philosophisch oder historisch oder theologisch beweisen. Denn wie kann man mit den Maßstäben des Zeitlichen, des Räumlichen Ewiges messen? Man kennt den Hochmut der Anmaßenden und schweigt. Schweigt und lächelt. Innen aber brodelt und lodert es vor Freude. Wozu Worte? Vielleicht eine Melodie? Aber dann eine stille. Das Leben ist dann eine große Freude. Einer erkennt sie beim anderen. Und man tanzt, man ...
„Andere“ Welten sind nicht Mars und Jupiter etc., sondern Situationen, die von dieser gegenwärtigen Realität abweichen (Schöpfung im Wort)
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„Andere“ Welten sind nicht Mars und Jupiter etc., sondern Situationen, die von dieser gegenwärtigen Realität abweichen. Die Welt, wie wir sie jetzt kennen, ist unter diesem Aspekt eine Welt mit Erscheinungen, die nur für diese Welt Gültigkeit besitzen. In unserer gegenwärtigen Welt ist es z.B. nicht möglich, dass Engel über die Erde wandern und das Gott mit Menschen auf eine Art spricht, wie es offensichtlich in anderen Zeitperioden durchaus der Fall war, und zwar sowohl nach den Aussagen der Bibel, als auch anderer Mythologien außerbiblischen Ursprungs. Darum spricht die Überlieferung dann auch vom Kommen einer neuen Welt mit einem neuen „König“, dem Messias, wonach sich alle Verhältnisse ändern und man die Dinge wieder anders sehen und verstehen kann. Dann erst würde Opfer wieder eine ganz andere Bedeutung annehmen und als Bestandteil des Lebens, als normal, notwendig und sogar gut angesehen werden. Die uns vertraute Welt ist also auch eine ganz andere als die früheren Welt...
Gott sagt doch: Mache dir kein Bild von mir, da kannst du mich nur bedingt, begrenzt kennen (Die Freuden Hiobs)
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Gott sagt doch: Mache dir kein Bild von mir, da kannst du mich nur bedingt, begrenzt kennen. Ich spüre eine Sehnsucht, mich unbedingt hinzugeben und nicht überlegen zu müssen, ob du mich liebst. Die Freiheit des Menschen besteht in der Sehnsucht, das Bild, das Ding sein zulassen. Im Hebräischen ist „pessel“, Bild, wie „passul“, ungültig. Das Wort selbst also sagt uns: Jedes „Bild“ ist zugleich „ungültig“, es ist nicht wahr, es ist nicht gut. Und das Wort, wenn wir sprechen und schreiben, kommt doch nicht aus unserem Intellekt, das Wort ist doch etwas, das bei uns jenseitig anwesend ist. Und durch das Wort schon sind wir jenseitig. So sagt das Jenseitige in uns, dass jedes „Bild“ zugleich „ungültig“ bedeutet. Denn was ist das Bild des Menschen? Ist er der, wie er jetzt aussieht? Oder der, wie er früher aussah oder in Jahrzehnten aussehen wird? Oder der, der er war, bevor er geboren wurde? Oder der, nachdem er aus der Sichtbarkeit hier verschwunden ist?
Das astronomische System mit seinen wunderbaren Zusammenhängen gibt der Welt wohl eine Art Hinweis auf die Systematik, erfüllt sie aber nicht (Der Biblische Kalender. Der Monat Nissan)
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Wie beim Jahr eigentlich ein 13. Monat zum Teil, etwa zu einem Drittel, da ist, so ist im Monat die Woche mit 7 Tagen eigentlich zu kurz; es fehlen etwa 1 1/2 Tage nach vier Wochen. Um eine Vierheit von Wochen im Monat zu erfüllen. Wenn die Woche noch etwas von einem 8. Tag hätte, etwas, eigentlich ganz wenig, dann würde es mit 4 Wochen schon stimmen. Aber auch hier stimmt es nur ungefähr. Wie die Rechnung mit 12 Monaten im Jahr nur ungefähr stimmt. Und auch die Stunden des Tages, 12 für den Tag und 12 für die Nacht, stimmen nur für wenige Orte in der Welt. Immer sind es mehr oder weniger Stunden, je nach Jahreszeit. Das astronomische System mit seinen wunderbaren Zusammenhängen gibt der Welt wohl eine Art Hinweis auf die Systematik, erfüllt sie aber nicht. Die Welt, wie wir sie kennen, tendiert um einen Ruhepunkt. Etwas Exaktes, herum, ist aber praktisch un-exakt. Das Bild des Menschen zeigt das Gleiche. Kein Mensch ist dem anderen gleich, obwohl die Menschen sich meh...
Dieses Gehen durch Zeiten und Welten wird auch „unstet und flüchtig“ sein (Schöpfung im Wort)
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Dieses Gehen durch Zeiten und Welten wird auch „unstet und flüchtig“ sein. Der Körper, der die Seele getötet oder der Erde unterworfen hat, was auf dasselbe hinausläuft, dieser Körper geht durch die Zeiten, ohne zu wissen, wie und warum. Die Entwicklung beinhaltet nämlich nun, dass die Nachkommen Kains enorme Fortschritte auf dem Gebiet machen, das wir Kultur und Technik nennen würden. Kain wird schon gleich, mit seinem ersten Sohn Henoch, ein Städtebauer. Eine Stadt – das wissen wir in unserer modernen Zeit nur allzu gut – ist eine Konzentration von Menschen, eine Zusammenballung menschlicher Kräfte. Man vergisst in einer Stadt viel eher als anderswo, dass etwas anderes existiert, als nur ein Leben für die dort erzeugte Scheinwelt der Entwicklung. Die normalen Beschäftigungen in einer Stadt beziehen sich auf die immer größeren Verfeinerungen der materiellen Entwicklungsmöglichkeiten. Falsch ist dabei nicht die Beschäftigung mit der Materie, sondern die Beschäftigung mit dem Ziel...
Diese Welt, die da kommt, ist die Folge von etwas anderem (Vor Babel)
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Wenn wir über die Formwerdung hier in der Schöpfung sprechen und sagen, sie beginnt mit der Beth, der Zwei, und es geht ihr eine Alef, eine Eins, voraus, dann ist das dasselbe, wie wenn wir sagen, es geht etwas unserem Erscheinen hier voraus. Man formuliert das so: Diese Welt, die da kommt, ist die Folge von etwas anderem. Es ist der zweite Teil des Buches. Der erste Teil ist außerhalb. Deshalb ist sie ein Haus, und das schneidet dich ab. Es verdeckt den ersten Teil, und zwar wegen etwas anderem. Der erste Teil wird dir weggenommen, du bist im zweiten und vermutest den ersten nur. Du denkst, er ist bestimmt da, aber du hast keine Verbindung mehr damit. So kommt also die Beth als die Zwei und als das Erste der Schöpfung.
Die Bibel erzählt uns, dass Diskontinuität herrscht (Schöpfung im Wort)
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Die Bibel erzählt uns also – und das wird noch einmal wiederholt und unterstrichen durch die Überlieferungen, die die Bibel für uns „übersetzen“ und spezifizieren –, dass Diskontinuität herrscht, dass die verschiedenen Perioden als für sich bestehende Einheiten eine nach der anderen betrachtet werden müssen und dass sie als jeweils eigene Welten nebeneinander existieren. Auch der Mensch und alles Geschaffene haben diese Diskontinuität durchlaufen. Im Wesen ist er dabei derselbe geblieben, wie auch ein Jahr im Wesen dasselbe geblieben ist. Nur die Bilder aus den verschiedenen Epochen sind nicht miteinander vergleichbar. Man kann sich in der heutigen Realität einfach kein Bild davon machen, wie bestimmte Geschehnisse in einer anderen Realität stattgefunden haben. Allein durch das Wort können die Ereignisse aus den verschiedenen Epochen miteinander verbunden werden. Versucht man, sich Bilder aus anderen Epochen vorzustellen, kommt man zu unwirklichen Resultaten. Was sich in solche...
Zum Wort "Jahr" (Das Buch von Zeit und Ewigkeit)
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Im Hebräischen heißt Jahr „schanah“, 300-50-5. Dieses Wort hat als Stamm, als Kern, den Begriff „Verändern“, „Wiederholen“. Merkwürdig, dass Verändern und Wiederholen dasselbe sind. Wir empfinden das nicht so. Aber in der Sprache, im Wort, zeigt sich Verändern als ein Sich-Wiederholen auf einem anderen Niveau: Es verändert sich, wächst, und doch wiederholt es sich. Das Jahr wächst, die Jahre wachsen, es wiederholt sich und es verändert sich. Das hat übrigens auch zu tun mit den Begriffen „schlafen“, „aufnehmen“, „etwas lernen“. Bei uns ist Lernen eine Angelegenheit des Nutzeffekts, und deshalb ist Unterricht eine Art Demagogie. Aber Lernen bedeutet: herausfinden, erfahren, dass es so ist, sich dafür öffnen und nicht daran vorbeigehen. Schanah enthält in sich auch den Begriff „doppelt“. „Mischnah“, 40-300-50-5, bedeutet „doppelt“. Wenn wir „schanah“ sagen, sagen wir also eine Menge. Das Wort „Jahr“ – ich kenne mich in keiner germanischen Sprache etymologisch aus – sagt mir weite...
Der Mensch wird darauf hingewiesen, dass es nicht nur dieses Leben gibt, dieses Dasein, diese Welt, sondern auch viel mehr Leben, viele Daseinsmöglichkeiten (Die Freuden Hiobs)
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Der Mensch wird darauf hingewiesen, dass es nicht nur dieses Leben gibt, dieses Dasein, diese Welt, sondern auch viel mehr Leben, viele Daseinsmöglichkeiten. Wenn er leidet, könnte er auf den Gedanken kommen, dass es auch das Andere gibt, dass das Leben nicht endet, sondern auch in anderen Welten sein könnte. Leben hängt mit dem Sein zusammen: chajim – howe. Die Bibel ist eine Erzählung vom Leben hier und vom Leben dort, enthält Diesseits und Jenseits in einem. Sie enthält das ganze Leben, deshalb heißt sie heilig, denn das Heile ist eben das Ganze. So sind die Gespräche Hiobs mit den drei Freunden nicht nur eine Auseinandersetzung, die irgendwo nach dem Tode stattfindet, sondern auch schon im Jetzt. Denn schon in der Gegenwart sind wir auch „nach dem Tode“, ist doch das gestern und vorgestern gestorben, und leben wir doch fortwährend, nachdem die Dinge starben. Wir lernen uns jenseitig kennen. Nicht „nachher“, wie man oft sagt, denn natürlich fängt die Ewig...
Joseph durchwandert mehrere Welte (Leben in Liebe)
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Midian, das Bedürfnis, alles zu berechnen und zu messen, verkauft also Joseph weiter nach Mizrajim, dorthin, wo es immer nur ein Entweder-Oder gibt. In der Überlieferung wird ausführlicher erzählt, wie dieser Verkauf vor sich geht: Zuerst wird er an den einen, von dem an einen anderen und von diesem wieder an einen Dritten verkauft. So wird es auch im Raschi-Kommentar dargestellt. Es ist eine Aufeinanderfolge von Phasen, mit dem Ergebnis, dass Joseph eben schließlich nach Ägypten gerät. Das bedeutet, dass hier etwas Merkwürdiges stattfindet. Wir sehen nämlich, dass sich der Verrat nicht nur auf einer einzigen Ebene ereignet. Er vollzieht sich von einer auf die andere und dann wieder auf die nächste Ebene. Zuerst war Joseph in die Welt im Norden geschickt worden, nach Sichem und Dothan, in die Welt der Zweiheit. Von dort ging es weiter mit Messen und Berechnen, mit dem lauernden Messen Midians, Medans und Ismaels. Daraufhin beginnt die Verbringung nach Ägypten. Kaum dort angekommen, g...
Jesus spricht: „Dieser Himmel wird vergehen, und der (Himmel) oberhalb von ihm wird vergehen (Ergänzungen aus dem Thomasevangelium)
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Logion 3 (p.32,19-33,5) (1) Jesus spricht: „Wenn die, die euch vorangehen, zu euch sagen: ‘Siehe, im Himmel ist das Königreich!’, dann werden euch die Vögel des Himmels zuvorkommen. (2) Wenn sie zu euch sagen: ‘Es ist im Meer’, dann werden euch die Fische zuvorkommen. (3) Vielmehr: Das Königreich ist innerhalb von euch und außerhalb von euch.“ Logion 11 (p.34,16-25) Jesus spricht: „Dieser Himmel wird vergehen, und der (Himmel) oberhalb von ihm wird vergehen. (2) Und die Toten leben nicht, und die Lebenden werden nicht sterben. (3) In den Tagen, als ihr Totes verzehrt habt, habt ihr es lebendig gemacht. Wenn ihr im Licht seid, was werdet ihr tun? (4) An dem Tage, als ihr einer wart, seid ihr zwei geworden. Wenn ihr aber zwei geworden seid, was werdet ihr tun?“ Logion 12 (p.34,25-30) (1) Die Jünger sprachen zu Jesus: „Wir wissen, dass du von uns gehen wirst. Wer ist es, der (dann) über uns herrschen10 wird?“ (2) Jesus sprach zu ihnen: „Wohin (auch immer) ihr gelang...