Ägypten und Kanaan (Schöpfung im Wort)
Nun ist also
das Wort in der Bibel für „Ägypten“, wo man Knecht ist, wo also das Leiden
stattfindet, „mizrajim“, geschrieben Mem-Zade-Resch-Jod-Mem, in Zahlen
40-90-200-10-40.
Mizrajim ist
ein sehr typisches Wort, es gibt nämlich eine „Doppelheit“ an. Die Endung
„ajim“ drückt eine Zweiheit aus. Es ist die Doppelheit des Wortes „mizr“. Nun
trägt das Wort „mizr“ in sich als Stamm das Wort „zr“, geschrieben Zade-Resch,
was sowohl mit Form als auch mit Leid und Unterdrückung zu tun hat. Mizrajim
heißt dann also: „Die Form in Doppelheit“ oder „die doppelte Form“, und auch
„das Leid in Doppelheit“ oder „das Leid in der Zweiheit“, „die Unterdrückung in
der Zweiheit“.
Und damit
gibt dieses Wort dann auch an, was Ägypten in der Bibelgeschichte eigentlich
ist. Es ist eine Kristallisierung und der Ausdruck eines bestimmten Ortes in
der Zeit und dessen, was im Wesentlichen das Leiden an der Zweiheit, das
Gefangensein in der Zweiheit der Welt bedeutet, aus dem man sich nicht erlösen
kann und wo man nicht weiß, wie herauszukommen ist.
Während Kanaan das Gelobte Land ist, wo eine neue, eine
andere Welt beginnen würde, wo das Endziel erreicht sein würde. Mit völlig
anderen Maßstäben. Dort würde die Einheit wiederhergestellt sein, die Einheit,
die man auch kannte, bevor man nach Ägypten gelangt war.
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