Nun ist dort an der Grenze, wo das Diesseits zum Jenseits hinübergeht, ein Fluss. Es fließt dort eine Zeit, die überquert werden muss (Die Freuden Hiobs)
Nun ist dort an der Grenze, wo das Diesseits zum Jenseits
hinübergeht, ein Fluss. Es fließt dort eine Zeit, die überquert werden muss,
aber nicht ohne weiteres passiert werden kann, denn man ist in der Zeit.
Schwimmt in ihr. Eine Zeit überqueren hieße, sich von der Zeit lösen zu können,
eine Zeitmauer zu durchbrechen, und dann jenseits der Zeit stehen. Am Anfang
des Buches Josua wird erzählt, wie das Überqueren stattfindet. Es geschieht
ganz im Zeichen der Lade des Bundes, die Bundeslade geht voran (Josua 3,11).
Im Heiligen, im Ewigen gibt es nicht den Tod als Ende, wie
wir ihn hier kennen. Hier endet die Zeit, es ist vorbei. Wenn es aber in der
Bibel, im Heiligen, heißt: er ist gestorben, dann bedeutet das, dass er aus
einer Phase im selben Leben in eine neue Phase eintritt. Sein Name bleibt, er
lebt weiter, aber nicht mehr so wie bisher, er bekommt sozusagen eine neue
Identität, bleibt aber derselbe. Wenn man das Sterben in der Bibel dem Sterben
hier gleichsetzte, wäre dort auch Endlichkeit und Unendlichkeit, man hätte dann
die gleiche Frage, die man hier hatte, ins Jenseitige umgesiedelt.
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